Die Magie der Pflanzen – Anemone Nemorosa

Heute stelle ich euch eine wunderschöne Pflanze vor, die als eine der ersten im Frühling in den Wäldern zu finden ist. Schon im Namen Anemone Nemorosa steckt für mich eine Magie, die federleicht mitschwingt, wenn man ihn ausspricht.

Der umgangssprachliche Name lautet Buschwindröschen und unter diesem kennt man sie für gewöhnlich. Meist findet man sie in kleinen Gruppen im Wald an geschützten Stellen, wo sie sich aus dem alten Laub der Bäume empor recken. Aber in manchen Wäldern leuchten uns die weißen Blüten auf größeren Arealen entgegen, die wie große, fein gewebte Teppiche wirken.

Ihre leuchtend weißen Blüten ähneln Sternen und sie öffnen und schließen sie mit dem kommenden und schwindenden Tageslicht. Da sie mit zu den ersten Frühblühern gehören, sind sie auch bei den Insekten beliebt.

Man findet sie oft in Laubwäldern mit Buchen und Eichen, auf nährstoffreichen, lehmigen Böden und auch gerne in der unmittelbaren Nähe von Schlehenhecken.

Die Anemone Nemorosa gehört zu den Hahnenfußgewächsen. Und obwohl sie einfach wunderschön anzusehen ist, ist sie nur etwas fürs Auge. Denn alle ihre Teile, vom Stängel bis zur Blüte, sind giftig. Die Vergiftungserscheinungen bei innerlicher Einnahme sind Durchfall, Erbrechen, Nierenschädigungen, Krämpfe. Also bitte nicht tun.

Damit zählt sie natürlich nicht zu den Heilpflanzen. Allerdings findet sie in der Homöopathie Verwendung.

Auszug aus „Lucie und Das Kloster der Magie“ Band 1 – Das Erwachen

Die Anemone Nemorosa kommt im ersten Band meiner Fantasy Reihe „Lucie und Das Kloster der Magie“ vor. Lucie sammelt sie mit ihrem Großvater einen Tag vor ihrem 6. Geburtstag. Dies ist die magische Grenze, an dem sich entscheidet, ob sich die Magie bei einem Menschen zeigt und er zu einem Mag wird.

Und ich präsentiere euch hier einen kleinen Schnipsel daraus :


Fast am Waldrand angelangt, sah Lucie ein paar Blumen, die von bunten Schmetterlingen umschwärmt wurden. Plötzlich flog ein kleiner Schwarm von ihnen um sie herum, um gleich wieder zu den Blüten zurück zu flattern.

„Opa, kennst du die Blumen?“ Lucie zeigte auf den weißen Blütenteppich, der direkt unter dem Holunderstrauch leuchtete, der ihnen am nächsten stand.

„Lass mal sehen“, er kratzte sich am Kopf, während er sich herunterbeugte. „Das sind Buschwindröschen.“

„Weißt du auch, wie die heißen?“, fragte Lucie.

„Na, Buschwindröschen“, sagte er verwundert.

„Nein, ich meine den anderen Namen“, erklärte ihm Lucie. „Den Namen, der in Omas Büchern steht.“

„Ach so, du meinst den lateinischen Namen. Hm, da muss ich mal scharf nachdenken“, sagte er. Die Expertin für diese Dinge war eindeutig seine Frau, aber manchmal war auch etwas von all dem hängen geblieben, was sie ihm öfter beim Spazierengehen erzählt hatte.

„Also ich glaube sie heißen Anemone Nemorosa, wenn ich das richtig in Erinnerung habe“, sagte er, selbst stolz darüber, dass er sich das gemerkt hatte.

Lucie flüsterte den Namen der Blumen ein paar Mal vor sich hin und schaute dabei nach oben. Da war es wieder! Der ausgesprochene Schriftzug schwebte in zartgoldenen Buchstaben, die mit einer weißen Blüte verwoben waren, über ihr. 

„Ist das schön“, rief Lucie lachend. 

„Was denn Lucie?“ Er konnte die schwebenden Buchstaben nicht sehen und er wunderte sich über seine Enkelin.

„Ach, nur der Name“, sagte Lucie erschrocken. Ihre Augen juckten und sie kniff sie kurz zusammen. Dabei hatte sie das Gefühl, dass sie nicht preisgeben durfte, was sie da sah. „Und die schönen Blüten“, fügte sie schnell hinzu.

„Ja, die sind wirklich schön, Lucie.“Im nächsten Moment flogen alle Schmetterlinge, die eben noch die Blüten umschwirrt hatten, um Lucie herum. Es sah so aus, als bildeten sie eine Barriere gegen etwas, dass niemand sah.


Wovor die Schmetterlinge Lucie abschirmen, werde ich natürlich nicht verraten. Wenn das und weitere magische Dinge euch interessieren, könnt ihr es gerne im ersten Band der „LUCIE SAGA“ nachlesen 🥰.

Anwendungen und Überlieferungen

Und nun möchte ich euch noch einiges zu der „Magie“ der Anemone Nemorosa erzählen, die in verschiedenen Quellen überliefert wurden.

Anemone neorosa Bilder Galerie
Anemone Nemorosa – auch Buschwindröschen genannt

Der Name Anemone kommt aus dem griechischen und bedeutet Wind. Und nemorosa erklärt den Standort im Wald.

Die Pflanze wurde früher verwendet, um böse Geister abzuwehren. 

Wird die Pflanze im getrockneten Zustand geraucht, soll es dazu verhelfen, Hexen zu erkennen. Allerdings würde ich nicht dazu raten.

Die Bewohner der Kaukasus-Region verwendeten den Saft der Buschwindröschen, um ihre Pfeile zu vergiften.

In der griechischen Mythologie verwandelte die Göttin Flora – die Frau des Windgottes – ihre Widersacherin aus Eifersucht in eine Anemone.

Die leider viel zu rasch verwelkende Pflanze ist ein Symbol der Vergänglichkeit.

Poetisches

Während das Menschenvolk schlummert,
erwacht im Stillen die Feenwelt.
Sterne, dergleichen Hundert
besprenkeln das weite Himmelszelt.

Des Winters langer Schlaf
ist vergangen wie die Nacht.
Da springen Tagsterne auf,
die Sonne grüssend erwacht.

Glitzernd wie der Sterne Gesicht,
versorgen den Wald mit strahlendem Licht.
Es funkelt unzählbar gar weit und breit
der Buschwindröschen weißes Kleid.

Cicely Mary Barker


Quellen:

  • Verschiedene Kräuterseminare
  • Lucie und das Kloster der Magie – Das Erwachen
  • wikipedia

Ich hoffe, euch hat der Artikel gefallen. Dann bis zum nächsten Mal hier auf „Sylvanis Buchstabengeflüster“.

Eure Sylvani🦋

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